Gänseliesel-Turnier 2014
Gänselieselturnier 2014 ( von Norbert )
Der Wettergott meinte es gut mit uns, denn bei Ankunft im Boulodrome schien die Sonne, der Wind wehte und trieb schöne Kumuluswolken über den Himmel – ein Morgen wie am Meer.
Nach und nach trafen die SpielerInnen ein, das Gewusel wuchs, die Spannung auch.
Gegen 9.45 h trat dann die Glücksfee Lara in Aktion und loste die Vorrundenpaarungen aus. Felix (Vorleger) , André (Milieu) und ich, Norbär (Schießer), zuckten zunächst, denn als erstes spielten wir gegen ein Team , das mit einem Göttinger als Schießer besetzt war und unter anderem freut man sich bei so einem Turnier ja eigentlich darauf, mal gegen ganz andere zu spielen. Rainer hatte sich zwei Oldenburgern angeschlossen, Christa als Vorlegerin und Peter als Milieu . Dann entwickelte sich auf dem Basketballfeld eine sehr interessante Partie, die Rainer gleich bei seinem ersten Schießeinsatz mit einem Donnerschlag begann – au fer und carreau. Da waren wir ganz plötzlich ganz wach. Wir lagen nach dieser Aufnahme 0:2 hinten, konnten in der folgenden Aufnahme aber zum 2:2 ausgleichen und uns das Auswurfrecht sichern. Nach 4:2 und 4:4 erkämpften wir uns das Auswurfrecht zurück und gaben es bis zum Schluss nicht mehr ab. Der Endstand von 13:4 für uns spiegelt die spannenden und meist sehr engen Aufnahmen nicht ganz wider. Das Sahnehäubchen war dann vielleicht auch die letzte Aufnahme, in der Peter mit seiner letzten Kugel für eine sehr enge Situation um das cochonet herum gesorgt hatte. Mein Schuss traf viele Kugeln und das cochonet, das sich auf gut 10 Meter ca. 10 cm vor Felix Kugel platzierte. Rainer legte eine Traumkugel an Felix’ Kugel zum Punkt. Nach eingehender Diskussion entschlossen wir uns , nicht zu schießen, sondern durch Legen zu versuchen, den Punkt zu bekommen. Als die Kugel die Hand verlies, hatte ich ein gutes Gefühl. Dass sie aber so gefühlvoll an Rainers Kugel andockte, dass selbige ganz zart auf Platz drei geschoben wurde, hätte ich mir aber nicht träumen lassen. 13:4 – erste Partie gewonnen. Rainers Donnerschlag hatte uns früh geweckt und so schnell wie noch nie in ein Turnier gebracht.
Die erste Wartezeit begann, da die Partie, aus der unser nächster Gegner hervorgehen musste, sehr eng und mit wechselnder Führung verlief. Schlussendlich setzten sich unsere Bad Nenndorfer Boulefreunde Heike, Jens und Helmut durch und es kam zu einer der mittlerweile „üblichen“ Auseinandersetzungen, die sich durch ambitioniertes Spiel, enge Aufnahmen und bei allem Ehrgeiz entspannter Atmosphäre auszeichnen. Bis zum 4:4 wechselte die Führung permanent. Dann konnten wir uns bis auf 8:4 absetzen. Dann, auf kurze Distanz und abschüssigem Terrain zum Basketballkorb hin , hatten wir einen fast kompletten Aussetzer und konnten kaum eine Kugel näher als 50 cm ans cochonet bringen. Die Bad Nenndorfer hatten noch 5 Kugeln in der Hand und platzierten eine fast genauso sicher wie die andere ins Bild. Ein Sechser für die Gegner? Felix zweifelte das an und der Schiedsrichter musste die letzten Kugeln noch einmal nachmessen, was zu unseren Gunsten ausfiel. 8:9. Druck kam auf. Über 9:9 kam es nach einem Dreier zum 12:9 für Bad Nenndorf und in der folgenden Aufnahme ergab sich wieder ein ganz enges Bild, bei dem zunächst Felix und André die besseren Kugeln legten, dann aber von Jens durch gefühlvolles Drücken ausgekontert wurden. Die beiden Schießer hatten noch je ihre beiden Kugeln. Ich musste zunächst legen, da Schießen nichts gebracht hätte. Durch beherztes Anspielen der Kugelversammlung konnte ich den Punkt für uns wieder sichern. Jetzt versuchte Helmut durch Schießen das Blatt wieder zu wenden, was misslang. Meine letzte Kugel brachte nichts mehr, aber wir konnten auf 10:12 verkürzen. Nächste Aufnahme – und wir standen wieder vor dem Aus.Das übliche enge Bild. Durch gute Treffer konnten die Punktkugeln der Bad Nenndorfer jeweils eleminiert werden, doch Jens hatte wieder eine sichere Hand und eine gute Antwort. So musste André mit seinen beiden Kugeln alles versuchen. Die erste erreichte das Ziel knapp nicht und Felix putzt sich schon mal unauffällig die Hand zum Gratulieren. Doch André blieb die Ruhe selbst und legte eine fantastische Kugel zwischen cochonet und Jens’ Kugel. Helmut konnte dem Druck min dieser Situation offensichtlich nicht standhalten – zwei Löcher und es stand 11:12. In der letzten Aufnahme konnten wir uns aus der wiederum engen Situation durch einen platzierten Schuss und Sauziehen befreien. Felix und André behielten die Ruhe und legten die Punkte 12 und 13 mit ruhiger Hand. Wir hatten das glücklichere Ende für uns. Willkommen im A-Pool! Schön, dass Heike, Jens und Helmut den Weg bis ins B-Finale erspielen konnten.
Zeit für eine Mittagsvesper und für die zweite Glücksfee, Paula, die Paarungen in den jeweiligen Pools ausloste. Sie bescherte uns ein Freilos, was zunächst positiv war, denn der angekündigte Regen hatte eingesetzt. Leider zog sich die Partie, aus der unsere nächsten Gegner hervorgingen unendlich lange hin, sodass wir über zweieinhalb Stunden bis zu unserer nächsten Partie überbrücken mussten. Dann ging es endlich los, gegen Petra, Dagmar und Jörg aus Hannover – ausgewiesen gute LegerInnen. Und Dagmar hatte in der Vorrunde auf kurze Distanz auch gut geschossen. Nach vorsichtigem Abtasten bis zum 4:4 bekamen wir die Partie auf dem Centercourt Bahn 15 immer besser in den Griff und gaben nur noch einen Punkt bis zum 13:5 ab. Halbfinale A – das hätten wir uns am Morgen nicht träumen lassen.
Im Halbfinale erwarteten uns Hans-Wilhelm Götzke, Walter und Honoré. Sie galt es zu schlagen, um endlich die Chance zu haben, sich mit Jan, Sascha und Till zu messen. Und eins schon vorweg: die Partie war nicht nur von interessanten Taktiken, gekonnten Techniken und ehrgeizigem Einsatz geprägt, es wurden auch Späße und Spitzen ausgetauscht, was zu einer positiven Stimmung beitrug.
In der ersten Aufnahme waren wir noch etwas nervös und gaben einen Punkt ab. Dann hatten wir uns, die Nerven und die Techniken im Griff und zogen konsequent Punkt für Punkt bis zum 5:1 davon. Hans-Wilhelm und Partner verkürzten auf 3:5. In der folgenden Aufnahme legte Felix auf Länge eine geniale Kugel, an der sich die anderen die Zähne ausbissen. Sie machten das Spiel aber sehr sehr eng. Was tun, wenn man noch 4 Kugeln auf den Händen hat?Schlussendlich entschieden wir uns für die offensive Variante. Ich schoss zweimal, sodass die Sau ging , aber leider in ca. 40 cm Entfernung zur besten Kugel von Hans-Wilhelm liegen blieb. André versuchte den Punkt durch Raffeln zurück zu erobern, was leider misslang. Da bekamen unsere Gegner Oberwasser. Vor allem Hans-Wilhelm legte auf einmal top erste Kugeln. Wir waren immer in der Defensive. Beim Stand von 5:11 machten wir unseren nächsten Punkt. Leider konnten wir die Chance des Auswurfrechts nicht nutzen. Wirklich gut vorgelegte Kugeln wurden von Hans-Wilhelm getoppt , und da meine letzten beiden gelegten Kugeln nichts mehr änderten , hatten wir das Match nach langem Kampf dann doch verloren.Schade, da wir das Traumfinale nicht erreichten.
Dennoch sind wir sehr zufrieden mit unseren Leistungen und dem Ergebnis 3.Platz im A-Turnier – damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich nächstes Jahr eine neue Chance.
Vielen Dank an dieser Stelle an das Leitungsteam, die Cateringhelfer und alle anderen fleißigen Hände und Füße, die wieder einmal für einen reibungslosen Ablauf und eine tolle Atmosphäre sorgten – und mit dem Wetter klappt’s beim nächsten Mal sicher auch wieder.
Norbär