Niedersachsenliga

2. Ligaspieltag

Subjektive Eindrücke des Niedersachsenligaspieltags bei TURA Braunschweig

Der Tag begann traumhaft. Die Sonne schien und kündigte einen Frühsommertag an. Die Fahrt zum Zielort ging zügig , ohne Staus und da Norbert uns überholte und die Navigation übernahm auch ohne Umwege vonstatten.
Die Atmosphäre beim Eintreffen auf dem jetzt als Bezirkssportanlage firmierenden Sportplatz entsprach nicht dem Wetter. Die Sportgaststätte machte in ihrem angerusten Grau und mit den herunter gelassenen Metallrollos einen eher abweisenden Eindruck. Die einzelnen Bahnen waren von ähnlichem Grau wie die Hausmauern. Gottseidank waren schon einige SpielerInnen vor Ort, sodass wir wussten, hier soll Boule gespielt werden.
Beim Einspielen stellten wir sofort fest, dass es sich um kein einheitlich gestaltetes Terrain handelt, sondern aus ganz unterschiedlichen Bodenqualitäten und Bodenprofilen handelt. Zusammenfassend gesagt war alles von Geröllabschnitten, Betoneinlagen und verdeckten Treibsandflecken, gepaart mit Buckeln, Anstiegen und recht krass abfallenden Geländeteilen vorhanden. Höchste Ansprüche an Konzentration und unterschiedliche Techniken wurden sofort deutlich.
Pünktlich um 9h30 ging es los und als erstes warteten die SpielerInnen von Pétangueules Hannover auf uns. Das Mixte mit Kathrin , Klaus und Jochen fanden sich schneller mit den Platzverhältnissen zurecht und konnten eine deutliche Führung erspielen, da alle Positionen zunächst sicherer spielten. Da der Hannoveraner Schießer nicht gut traf, wurde Honoré eingewechselt. Die Aufnahmen wurden enger, das Blatt wendete sich und konnte trotz der Einwechslung von André letztlich nicht ins Ziel gerettet werden. Pétangueules gewann 13: 11 ..
Auf der Nebenbahn brauchten Norbert, Felix und Norbär eine längere Anlaufzeit, um in einen angemessenen Spielrhythmus zu kommen und die Hannoveraner unter Druck zu setzten. Gottseidank waren die Punktgewinne zu diesem Zeitpunkt nur klein, sodass im weiteren Verlauf Punkt für Punkt aufgeholt werden konnte und wir beim Stand von 9:8 in Führung lagen. Nach eigenem Sauwurf konnte Felix eine gute erste Kugel platzieren, die durch Schüsse nicht verdrängt werden konnte. Erst mit der vorletzten Kugel konnten die Hannoveraner den Punkt legen, in Verlängerung hinter Felix’ Kugel. Norbärs erster Schuss kündigte sich auf der langen Flugbahn als Volltreffer an, endete dann aber als Casquette, ohne die Kugel zu verrücken. Da der nächste Schuss zu kurz geriet, musste Norbert nachlegen. Leider geriet sein Hochportee auf „vermintes“ Gelände, rollte heftig und unkontrolliert weiter und zog die Sau zu den weit hinten liegenden Fehlversuchen der Hannoveraner. Da auch die zweite Kugel nicht in die Nähe der Sau kam, lagen vier Punkte für Hannover am Boden. Die sich nun bietende Chance , das Spiel unerwarteter Weise jetzt beenden zu können, ließen sie sich nicht nehmen und das Spiel ging mit 13:9 an Pétangueules. Es war zum Haare raufen, Heulkrisen bekommen und überhaupt so unnötig – zumindest in dieser Form. Der Start mit 0:2 verhieß nichts Gutes.
Die Doublettes sollten selbstverständlich alles geben. Norbär, der über alle Maßen gefrustet war und eigentlich nicht mehr spielen wollte/konnte, musste von Felix und Klaus liebevoll aber bestimmt bearbeitet werden. Schließlich überzeugte das Argument, dass Frustabbau am besten durch ein gutes Spiel zu bewältigen. Alle Paarungen waren spannend, wir lieferten gute Aufnahmen ab und brachten in allen drei Paarungen die Hannoveraner in arge Bedrängnis. Leider konnten aber nur Felix und Norbär ihr Spiel gegen Oliver und Michael siegreich ins Ziel retten, sodass die Gesamtpartie mit 1:4 verloren ging. Kein wirklich guter Start.
Vom Nebenplatz schallten „Auswärtssieg! Auswärtssieg“-Rufe zu uns herüber. Das verhieß nichts Gutes, denn es bedeutete, dass Jever, der Mitkonkurrent um den Klassenerhalt das Spiel gegen TURA Braunschweig gewonnen hatte. Der Druck wurde größer.
In der zweiten Runde des Tages trafen wir nun auf eben diese Jeveraner. Wir gingen dennoch mit dem festen Willen in die Paarungen, uns nicht unterkriegen zu lassen und uns den zweiten Punkt der Saison zu holen. Und diese Unternehmung ging gleich gut los. Das Mixtetriplette mit Kathrin , Norbert und André fand sich sehr schnell auf dem schwierigen Boden zurecht und setzte sich souverän durch. Und auch Norbert, Felix und Norbär ließen nichts anbrennen. Obwohl mit Mike ein sicherer Carreauschießer im Jeveraner Triplette stand, konnte das Göttinger Triplette dominieren und letztlich siegreich nach Hause bringen. 2:0 nach den Triplettes, eine gute Ausgangsposition für den Gesamtsieg. Aber Vorsicht ist die Mutter auch der Boulebahn. So gingen denn auch die Doublettes sehr konzentriert und sicher zu Werke. Kathrin und Norbert dominierten ihr Match von beginn an und ließen nur 3 Gegenpunkte zu. Felix und Norbär hatten es wieder mit Mike dem “Freischütz“ zu tun. Es entwickelte sich ein Match mit technischen Höhen und Tiefen und engen Aufnahmen. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Da der Leger aus Jever immer seltener mit dem Terrain zurecht kam, ließ er sich auswechseln. Beim Stand von 10:9 für uns hatte Jever bei ganz engem Bild um das Schweinchen den Punkt und noch 2 Kugeln auf der Hand. Mike entschied sich zur Überraschung fast aller zum Schuss und eliminierte – alle 3 gut positionierten Kugeln der Jeveraner . Felix hatte den Punkt, den Mike auch nicht mehr zurück erobern konnte.
In der folgenden Aufnahme legte Felix auf 8m die erste Kugel direkt hinter das Schweinchen. Mike schoss sur palce. Norbär konterte mit einem “sur place“, wobei sich die Zielkugel ins bespielbare Nachbarfeld auf 10m50 platzierte. Felix legte erneut den Punkt. Sven konterte. Felix drückte die eigene zum Punkt. Sven verlegte. Mike drückte Svens Kugel mit seiner eigenen zum Punkt kurz hinter dem Schweinchen. Norbär schießt zum Punkt. Mike legt etwas zu lang. Wir haben den 12. Punk t am Boden und liegen an außerdem 3 und 4. Was tun? Legen oder schießen? In die Diskussion platzt der Zwischenruf von Norbert:“Schuss für 15!“ Norbär entgegnet grinsend: “Na klar!“ Ein Schuss, ein Bogen, ein trockenes KLACK und 15 liegt! Wahnsinn!
Auf dem dritten Platz spielten André und Jochen die dritte Doublettepaarung und so sehr sich die Jeveraner mit wirklich gutem Spiel wehrten, Jochen und André konterten immer wieder- im Zweifelsfall mit der letzten Kugel, sodass auch diese Partie siegreich für uns gestaltet werden konnte. 5:o gegen einen Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt. Uns viel ein großer Stein mit einem “Sur - place – Klack“ auf den schwer bespielbaren Platz. Mindestanforderung des Tages erfüllt.
Gegen Bremen 1 wollten wir uns mit möglichst ansehnlichem Spiel schwerstmöglich verkaufen. Dies gelang auch. Nach den Triplettes stand es 1:1. Das Mixte konnte die zwischenzeitliche Führung leider nicht ins Ziel retten. Das zweite Triplette drehte eine sehr enge Partie kurz vor Schluss, da Felix gleich nach seiner Einwechslung auf Langdistanz zwei Superpunkte der Bremer mit beherzten Raffleschüssen sicher entfernte. Jochen legte mit Konzentration und sicherer Hand den 13. Punkt. Alles schien möglich. Die Doublettes würden die Entscheidung bringen müssen. Felix und Norbär und der später eingewechselte Norbert wehrten sich mit allen Mitteln, mussten sich aber dem technisch sehr hohen Niveau der beiden Bremer Wilden , Max und Lukas , zu 3 geschlagen geben. Derweil gingen das Mixte von Kathrin und Andre deutlich in Führung und auch Jochen und Klaus konnten ihr Spiel offen halten und Bremen unter Druck setzen. Diesem Druck hielt Claude nicht Stand. Willy kam und mit ihm wurde das Match immer enger. Beim Stand von 11:11 hatten die Bremer 4 Matchbälle und nur Klaus’ letzte Kugel lag im Bild, nämlich kurz vor der Punktkugel der Bremer. Der sonst so sichere Schießer Christoph lochte dreimal und auch Willy konnte die letzte Kugel nicht zum Gewinn legen. Bremen wirft aus und Willy verlegt die erste Kugel. Jochen legt sicher und Willy versucht vergeblich zu toppen. Christoph legt seine erste Kugel zum Punkt. Klaus schießt entschlossen und erfolgreich. Christophs verlegt die nächste Kugel, mit der letzten aber wieder den Punkt. Klaus schießt erneut erfolgreich und Jochen legt mit ruhiger Hand den 13. Punkt. 2:2. Alles war möglich. In der Zwischenzeit hatten Kathrin durch sicheres Legen auch bei engen Bildern und André durch eine hohe Trefferquote die Bremer zu beeindrucken gewusst und zum Auswechseln veranlasst. Beim Stand von 10:8 war die Chance bei engem Bild gegeben, die Partie endgültig für sich zu entscheiden, da Bremen leer war und André noch alle Kugeln auf der Hand hatte. Sein Schuss, um Platz zu schaffen, traf leider so unglücklich, dass die Bremer Kugel sich zum Punkt an Kathrins beste Kugel anlehnte. Diese Situation konnte André nicht mehr auflösen. Der Punkt ging an die Bremer und dies nutzten sie aus, gaben keinen Punkt mehr ab und gewannen das Spiel doch noch. Schade!!! Das wäre ein wichtiger Punkt zum Klassenerhalt gewesen.
Dennoch waren wir über unsere Gesamtvorstellung und dem schönen Sommertag sehr zufrieden und fuhren einem guten Gefühl in den Sonnenuntergang gen Göttingen.
P.S.: Gottseidank beginnt der nächste Spieltag in Krähenwinkel erst später, sodass wir hoffentlich den Einstieg in den Spieltag nicht wieder verschlafen, denn dann geht es gegen zwei harte Mitbewerber um den Klassenerhalt: SCHWALBE und B-TEAM RETTMER!

Norbär

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