Deutsche Meisterschaft Veteran 2012

Norbert reiste am Freitag (14.9.) mit der Bahn an, Klaus und ich – mit Merve als Unterstützung – mit dem Auto. Wir wurden sehr gastfreundschaftlich von den Grünwinklern empfangen.
Der Platz teilte sich in vier Bereiche mit jeweils unterschiedlichen Belägen und Strukturen auf, von glatter Aschenbahn bis „Klamottenkiste“ (Endmoränenlandschaft). Nach einigen lockeren Trainingseinheiten und einem schönen Abendbrot in einem nahegelegenen Biergarten steuerten wir unsere Unterkunft an und freuten uns auf die Kugeldinge, die da kommen sollten.

Der eigentliche Tag der Kugeltage wartete mit frischem, klarem Herbstwetter auf. Bei steigenden Temperaturen (bis 24°) stieg auch unsere Anspannung. Gegen 10:45 Uhr waren die Pools und Bahnen ausgelost.
Wir trafen auf unserer „heiß geliebten“ Rotasche zunächst auf das Team NRW 5. Neben uns spielten BaWü13 gegen Ost 1.
Unser Auftaktmatch (es wurde neben dem von Klaus Mohr ausgetragen) war sehr eng. Bis zum Stand von 8:9 wechselte die Führung dauernd. Wir wurden aber in keiner Phase der Begegnung nervös und konnten unsere technischen Möglichkeiten meist gewinnbringend einsetzen oder die NRWler mit der letzten Kugel so ärgern, dass sie nicht groß zum Punkten kamen. Dann ging es relativ schnell und wir hatten nach weiteren drei Aufnahmen 13:9 gewonnen. Das erste Ziel war damit erreicht – mindestens ein Spiel zu gewinnen.

Nach noch längerem, zäherem Kampf hatte sich auf der Nebenbahn BaWü 13 gegen Ost 1 durchgesetzt, so dass wir gegen den Sieger dieser Partie um den direkten Einzug ins Sechzehntelfinale spielen mussten. Offensichtlich schwelgten die Baden-Württemberger noch in ihrem knappen und für sie unerwarteten Sieg des vorigen Spiels, so dass es nach nur vier Aufnahmen bereits 11:0 für uns stand. Norbert legte sicher vor, Klaus schoss ein Carreau nach dem anderen und Norbär legte konsequent nach. Aber wie so häufig gab es dann einen kleinen Bruch und die BaWüler kamen über 2:11 und 3:11 auf 5:11 heran. Bei diesem Stand hatten wir bereits vier Kugeln gelegt und geschossen, der Gegner hatte aber immer noch den Punkt. Norbär legte eine Kugel jetzt recht dicht an die Sau, der Schießer schoss „carreau sur place“ und die Sau...ins Aus. Da wir noch eine Kugel hatten, gab es eine Neuaufnahme. Trotz enger Kugellage brachten wir die beiden entscheidenden Kugeln ganz nahe an die Sau, hatten 13:5 gewonnen und den Einzug ins Sechzehntelfinale geschafft. Es war 13:25 Uhr.

Was folgte, war großer Jubel und eine sehr lange Wartezeit. Erst gegen 16:55 Uhr begann das Sechzehntelfinale, in dem nur noch drei Niedersachsenteams vertreten waren (u.a. Norbert Asseier, Günni und Joao – und wir). Wir spielten gegen NRW 3. Unsere Stärken ausnutzend, hielten wir die Partie bis zum 4:4 sehr offen, ließen eher Punkte auf dem schwierigen Untergrund liegen, als dass wir in wirkliche Bedrängnis kamen. Dann folgte  unsere einzige Schwächephase der Veranstaltung. Erst kassierten wir einen überflüssigen Fünfer und dann noch einmal zwei Punkte, so dass wir 4:11 zurücklagen. Wir steckten aber nicht auf und hatten beim Stand von 11:11 am Boden sogar noch drei Kugeln, um das Match zu beenden. Leider konnten wir aber keinen weiteren Punkt machen. Es ging bei Gleichstand in die nächste Aufnahme. Immer wieder ganz enges Kugelbild. Mit einem guten Schuss über unsere beiden besten Kugeln hinweg konnten wir die gegnerische Punktkugel eleminieren und 13 lag für uns am Boden. NRW hatte noch zwei Kugeln (und) – wir noch eine. Mit der vorletzten Kugel passierte dann das, was nicht passieren durfte. Der NRW-Schießer legte viel zu lang, zog aber die Sau mit, so dass auf einmal NRW 13 am Boden und noch eine Kugel in der Hinterhand hatte. Uns blieb nur die Wahl zwischen Pest und Cholera: Schießen und eine Kugel eliminieren oder eine Kugel schneidend legen? NRW würde in jedem Fall die letzte Kugel haben. Wir entschlossen uns fürs Legen. Die Kugel nahm auch den richtigen Weg, blieb jedoch etwas zu kurz. Aus der Traum vom Achtelfinale!

Aber schön war es doch. Zudem haben wir unter Beweis gestellt, dass wir zu Recht bei dieser Meisterschaft dabei waren und durchaus noch hätten weiter kommen können. Vielleicht klappt’s ja beim nächsten Mal.

P.S.: Und ich kann sagen, wenn ich schon nicht gegen Klaus Mohr spielen konnte, so habe ich doch direkt neben ihm gespielt und ... gepinkelt.

Bericht von Norbär

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