Das Spiel
Das Boule-Spielen ist in seinen Grundzügen schnell zu erlernen und beim Spielen stellen sich in der Regel recht bald erste Erfolge ein. Gespielt wird mit Metallkugeln in einem Durchmesser von 70 bis 80 mm und mit einem Gewicht zwischen 650 und 800 g. Diese „Turnierkugeln“ erwirbt man in Deutschland in der Regel über den Internethandel (siehe Links unten – Ein Dreierset Kugel kostet ab 50,- Euro aufwärts; es empfiehlt sich, vor einem Kauf erst längere Zeit verschiedene Kugelgrößen und -gewichte auszuprobieren). Die 6 Kugeln in einem Holzköfferchen, die man z. T. in Sportgeschäften oder bei Discountern vor Ort schon für um die 10,- Euro erwerben kann, sind im Pétanque-Turnier- und Ligabetrieb nicht zugelassen, daher eher für den (sporadischen) Freizeitspieler geeignet.
Der Spielablauf
- gespielt wird 1 gegen 1, 2 gegen 2 (jeweils mit drei Kugeln pro Spieler)
oder 3 gegen 3 (hier hat jeder Spieler nur zwei Kugeln); - man spielt mit geschlossenen Füßen aus einem Kreis von 50 cm Durchmesser, entweder im Stehen oder aus der Hocke; zu Spielbeginn wird von dort durch den ersten Spieler eines Teams eine kleine farbige Holzkugel, das „Schweinchen“ oder die „Sau“, auf eine Distanz zwischen 6 und 10 m ausgeworfen;
- dann versucht der Spieler mit der gezielten Wurftechnik des „Legens“ eine seiner drei Kugeln möglichst nah an die Sau zu bringen;
- der erste Spieler der gegnerischen Mannschaft muss nun seine Kugel „besser“ spielen, d.h., seine Kugel muss näher an der Sau liegen als die erste;
- gelingt dieses nicht, muss er seine zweite Kugel spielen, vielleicht auch seine dritte usw. – oder die Mannschaft entschließt sich, mit einem Schuss, bei dem die eigene Kugel die des Gegners an der Sau treffen soll, diese so wegzubefördern, dass die eigene Kugel wieder auf Position 1 liegt;
- am Ende einer „Aufnahme“ (= alle haben ihre Kugeln gespielt) zählen als Punkte die Kugeln einer Mannschaft, die vor der besten gegnerischen Kugel am nächsten zur Sau liegen;
- gespielt wird, bis eine Mannschaft 13 Punkte erreicht hat.
Taktik · Team · Fairplay
Im Team entscheidet man vor Beginn einer Partie, wer – je nach Fähigkeiten – als „Leger“ oder „Schießer“ agieren soll.
Wie man in einem Wettkampf spielt, hängt nicht nur von den jeweiligen Fähigkeiten ab, sondern auch von dem Untergrund und von spieltaktischen Überlegungen. Alle Aspekte werden idealerweise im Team bedacht und besprochen, bevor eine Aktion erfolgt. So erlernt man im Laufe der Zeit, den „Boden zu lesen“, d.h. das „ideale“ Fleckchen Erde zwischen dem Wurfkreis und der Sau zu bestimmen und so den richtigen Aufschlagpunkt („donnée“) zu finden, damit die Kugel ihren Weg an die gewünschte Position nimmt. Geduld und Konzentration sind insgesamt wichtige Faktoren für ein gelingendes Spiel.
Daneben gehört Fairness zu den wichtigen „Tugenden“ des Boule-Spielers.
So soll die Mannschaft, die gerade am Spiel ist, in Ruhe ihren Wurf machen können. Das Team, das gerade nicht dran ist, steht daher geschlossen entweder weit hinter dem Gegner oder, am besten, hinter der Sau. Solange der Gegner am Spiel ist, stört man ihn nicht durch Reden oder andere Verhaltensweisen. Wenn man mit bloßem Auge einmal nicht erkennen kann, welche Kugel gerade den Punkt hat, wird mit einem Bandmaß ermittelt, welche Kugel näher an der Sau liegt, und zwar jeweils von der Mannschaft, die gerade eine Kugel gespielt hat. Am Ende einer Aufnahme wartet man mit dem Aufnehmen seiner Kugeln, bis alle Spieler das Schlussbild angesehen und die jeweils erspielten Punkte bestätigt haben.
Weitere Informationen und Links
Internationales Regelwerk und Internet-Seiten der Verbände siehe
www.petanque-dpv.de Deutscher Pétanque-Verband (DPV); Infos zu Regeln etc. siehe dort unter „Downloads“
www.petanque-npv.de Niedersächsischer Pétanque-Verband (NPV)
Kugelhändler im Internet (Auswahl)
www.boule.de
www.boule-partner.de
www.boules4u.de